From Psychedelics to Cybernetics

Wie Timothy Leary und Marshall McLuhan sich den Umgang mit Medien beibrachten. Von Florian Sprenger

Online seit: 30. Oktober 2019

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts durchziehen zwei Beben das Bewusstsein Nordamerikas, deren Ausläufer noch heute zu spüren sind. Die Gegenkultur der Hippies in den 60er-Jahren auf der einen Seite ist nicht nur ein politisches Projekt, sondern umfasst mit ihren Ideen der drogeninduzierten Bewusstseinserweiterung ein epistemologisches Programm, durch dessen Hilfe das Subjekt sich selbst in die Hand nehmen soll. Die Computerkultur des Silicon Valley auf der anderen Seite steigt etwa zur gleichen Zeit zur Technokratie auf, gerät mit bestimmten Strömungen der Kybernetik aber durchaus in eine Nähe zur Gegenkultur. Die Erschütterungen dieses Zusammentreffens greifen nicht nur in das Medien-Werden des Computers ein, in die Praktiken, mit denen wir unsere PCs, Handys und Tablets noch heute benutzen. Sie formen zugleich das Bild eines neuen Menschen, der mit dem Computer ebenso umzugehen weiß wie der Hippie mit LSD, indem er sich selbst programmiert.

1966 treffen Marshall McLuhan und Timothy Leary aufeinander, Medienguru und Drogenpapst, exaltierter Katholik und promovierter Psychedeliker, Literaturprofessor und Hippie, Familienvater und Enemy of the State, der eine auf der Suche nach Understanding Media, der andere auf der Suche nach Erleuchtung. Bei ihrem kurzen Treffen merken sie, wie viel ihre Suchen gemeinsam haben.1 Beide haben kurz nacheinander ihr vielleicht aufschlussreichstes Interview für das meistgelesene Magazin Nordamerikas gegeben, den Playboy. Dort bemerkt McLuhan: „The upsurge in drug taking is intimately related to the impact of the electric media. Look at the metaphor for getting high: turning on. One turns on his consciousness through drugs just as he opens up all his senses to a total depth involvement by turning on the TV dial.“2 LSD, die psychedelische Droge der 1960er, ist für McLuhan ein Mittel der Anpassung an die elektrischen Medien, die die Kultur durchdrungen haben. Mit der Droge lassen sich die belastenden, trägen Verhaltensweisen der visuellen, rationalistischen Welt abschütteln zugunsten einer Involvierung in das global village in seiner ‚all-at-onceness and all-at-oneness‘. In dieser Vereinigung müssen die Menschen des elektrischen Zeitalters zu leben lernen. LSD soll dabei helfen.

Für Leary und McLuhan scheint eine weite Vereinbarkeit ihrer Ideen offensichtlich. Leary verkündet: „In zehn oder fünfzehn Jahren werden Chemikalien wie LSD veraltet sein. Wir werden elektronische und elektrische Medien der Bewusstseinserweiterung benutzen, weil das Bewusstsein, ob uns das gefällt oder nicht, ein biochemisch-elektrisches Netz ist; die Möglichkeit, es auszulösen und in seinem vollen Umfang zu gebrauchen, liegt in der chemisch-elektrischen Technik.“3 Der Glaube an die kulturverändernde Kraft der Kommunikation ist McLuhan und Leary gemeinsam: „The medium is the message of cultural evolution“4 paraphrasiert der eine den anderen. McLuhan rät Leary zu einem LSD-Werbeslogan, der für große Teile der Hippie-Generation zum Lebensmotto werden sollte: Turn on, Tune in, Drop out! Die Blickwendung in das eigene Innere und die Aktivierung bisher verborgener Potenziale soll zu einem harmonischen Austausch mit der Welt und damit letztlich zum buddhistisch angehauchten Abkoppeln von der Umwelt und ihren Verpflichtungen führen. Ermöglicht wird dieser evolutionäre Schritt in der Menschheitsgeschichte durch LSD und elektrische Medien, die gleichermaßen das Bewusstsein ‚massieren‘: The medium is the massage.

Ein Jahr nach ihrem Treffen soll Leary auf Einladung einer Studenteninitiative im Rahmen des Psychedelik-Festivals Perception ’67 einen Vortrag an McLuhans Stammuniversität in Toronto halten, doch ihm wird aufgrund der Skandale in den USA die Einreise nach Kanada verweigert. Stattdessen werden zahlreiche andere Gäste aus ähnlichem Umfeld herangekarrt, unter ihnen auch Marshall McLuhan, der den Abend mit einem gemalten ‚dritten Auge‘ auf der Stirn verbringt.5 Wie der James Joyce-Experte in einem Fernsehinterview betont, hat er selbst nie LSD ausprobiert. „I thought about it, I talked with many people who have taken it, and I have read Finnegan’s Wake aloud at a time when takers of LSD said that this is just like LSD. So I began to feel that Finnegan’s Wake may just be the lazy mans form of LSD.“6

LSD ist für McLuhan ein Mittel der Anpassung an die elektrischen Medien, die die Kultur durchdrungen haben.

Der im Vergleich zum später von Richard Nixon als enemy of the state titulierten Leary eher adrette Marshall McLuhan arbeitete zu dieser Zeit an einer umfassenden Theorie der Medien, die dem Fernsehen gerecht werden sollte, den Computer aber nur am Horizont erahnen konnte. McLuhan war in den 1960ern außerordentlich populär, wie Hunderte von Zeitungsartikeln, Radio- und Fernsehauftritten zeigen. Er bereitete nicht nur Leary den Weg, auf neue Weise über Medien nachzudenken. Medien und Sinne seien nämlich nicht einfach aneinander gekoppelt, sondern bedingten sich gegenseitig. McLuhan beschreibt Medien nicht als feststehende Entitäten oder Wesen, sondern als in ein Gefüge von ‚environments‘ eingefasst, deren Verhältnisse sich ändern, wenn neue Medien eingeführt werden. Jede Veränderung des Mediums rufe nicht zuletzt eine Veränderung der Organisation der Sinne hervor und damit auch andere Verhaltensweisen.

Medientheorie auf dem Weg zur Massage

McLuhan formuliert, was man den ‚epistemologischen Einsatz‘ der media theory nennen könnte, einer Wissenschaft also, die den Blick von den Inhalten ab- und den Medien zuwendet. Das Projekt einer solchen Medienwissenschaft bestand und besteht darin, Vermittlungs- und Symbolisierungspraktiken auch dort zu beschreiben, wo sie keine Rolle zu spielen scheinen, unsichtbar sind oder gar negiert werden. McLuhan versucht nicht nur, Medien zu verstehen, sondern auch die Weisen des Erklärens auf die Medien zurückzubeziehen, die jeweils eine Kultur und damit eine Kultur des Erklärens prägen. ‚The Medium is the message‘ lautet sein wohl bekanntester Satz, Phrase, Buchtitel, Schlagwort und Gründungsmanifest in einem. Mit diesem Diktum gelingt ihm in den 1960er-Jahren der Durchbruch als Medientheoretiker.

Medientheorie ist für McLuhan auch ein Projekt der Bewusstseinserweiterung. „Media study at once opens the doors of perception“7, schreibt er in der Einleitung zu Understanding Media. Und Leary schreibt zwei Jahre später: „LSD ist einfach ein Schlüssel, um das sensorische, zellulare und präzellulare Bewusstsein zu öffnen, auf dass du mit diesen unterschiedlichen Ebenen sein und harmonieren kannst.“8 Diese beiden zentralen Aussagen der so unterschiedlich wirkenden Protagonisten lassen sich auf einen Satz William Blakes aus dem Jahre 1790 beziehen: „Würden die Pforten der Wahrnehmung gereinigt, erschiene dem Menschen alles, wie es ist: unendlich.“ Was in allen drei Zitaten der ‚Welterkenntnis‘ entgegensteht, ist die Verunreinigung der Wahrnehmungsorgane, die Verschlossenheit der Öffnungen zur Welt, von der wir gleichsam durch eine Mauer getrennt sind. Der epistemische Einsatz liegt entsprechend hoch. Für Leary verschafft LSD in Kombination mit östlichen Ethiken einen unverstellten Zugang zur mystischen Einheit von Individuum und Welt, ganz ähnlich dem global village McLuhans, das Einheit und Vielheit verbindet. Ohne Medientheorie wäre, so der Medientheoretiker, die Situation, in der eine Kultur wie die nordamerikanische, Anfang der 1960er-Jahre lebt, nicht zu erkennen. „Since you cannot survive the effects of media if you huddle or hide, you must rush out and kick them in the guts – give them what for – right in the midriff. And they respond very well to this treatment. Media, after all, are only extensions of ourselves. The road to understanding media begins with arrogant superiority. If one lacked this sense of superiority – this detachment – it would be quite impossible to write about them. It would be like an octopus attacking the great pyramids.“9

Gefährlich ist kein Medium an sich, sondern die betäubende Unbewusstheit seiner Effekte. Deshalb ist Medientheorie als Bewusstmachung dieser Effekte bewusstseinserweiternd. Um ihre Effekte zu erkennen, muss man die Betäubungen überwinden, denen man durch sie ausgesetzt ist. Damit spricht McLuhan aber keinem kulturkritischen Pessimismus das Wort, sondern einer anthropologischen These: Medien, Techniken und Artefakte sind Erweiterungen des Menschen, Extensionen von Sinnesorganen oder Körperteilen, die deren Funktionen übernehmen. Jede Erweiterung führt aber zugleich zu einer Betäubung der Sinne. Mit den elektrischen Medien sei das ganze Nervensystem zu einem globalen Bewusstsein ausgeweitet worden – zum global village.

McLuhan im Fernsehen ist, so folgt aus seinen eigenen Thesen, kein McLuhan, sondern Fernsehen.

McLuhans berühmte Phrasen und seine nie versiegende Rhetorik können ebenso abgedroschen wie inspirierend sein, ebenso als Sackgassen wie als Explorationen im Unbekannten verstanden werden – sie zwingen in jedem Fall dazu, Stellung zu beziehen. Auch er selbst bezog Position, und zwar gelegentlich in den Medien, die er beschrieb, aber immer unter der Prämisse, ein fester Standpunkt sei im Zeitalter der Elektrizität obsolet. McLuhan reflektierte häufig, durchaus geschickt und geradezu ‚in seinem Element‘ im Fernsehen über das Fernsehen oder im Radio über das Radio, um darüber aufzuklären, welche Effekte und welche Ursachen sie hervorbringen. Die zahlreichen Auftritte des Medientheoretikers (sogar in Woody Allens Annie Hall von 1977 kam er zu einem Gastspiel), der in den 1960er-Jahren mit Figuren wie Buckminster Fuller oder eben Timothy Leary in einem Atemzug genannt wurde und zu den wichtigsten public intellectuals der Zeit zählte, machen deutlich, wie ernst er das ‚Wie‘ der Medien nahm. Der Ruhm, als Marketing geplant und alle Mittel der Medien einsetzend, wurde von McLuhan als Experiment verstanden, ‚die‘ Medien mit bestimmtem Artikel zu nutzen, um auf sie aufmerksam zu machen, in seinem Sinne. Auch wenn der Ruhm zugleich der Beginn seines Imageverlustes als Wissenschaftler ist, können seine Fernsehauftritte doch als Bestandteil einer Zeitdiagnose des Mediums Fernsehen unter dem Vorzeichen Fernsehen selbst verstanden werden, in der Perspektive, in der das Medium die Botschaft ist. Was hier aber auch deutlich wird, ist der performative Widerspruch, in dem McLuhan immer stecken muss, als Übergangsfigur zwischen literarischer und elektronischer Welt: Dass er sich nämlich, um über den Effekt eines Mediums aufzuklären, auf eben diesen Effekt verlassen muss, indem er auf der Inhaltsebene operiert, im Fernsehen auftritt und zugleich Bücher schreibt, sich dabei aber auf die Suche nach neuen Formen begibt. McLuhan im Fernsehen ist, so folgt aus seinen eigenen Thesen, kein McLuhan, sondern Fernsehen.

Evolution des Bewusstseins: Medien oder Drogen?

Das Ziel, das McLuhan und Leary vereint, ist die langfristige Evolution des Bewusstseins, also eine Verschaltung der breiteren Diskurse über das Medium Mensch und technische / biochemische Medien. Wenn die kommende Gesellschaft, so die gemeinsame Prognose, eine mit dem Computer automatisierte Informationsgesellschaft sein wird, dann sind Drogen, die die Informationsverarbeitung des Gehirns beschleunigen, möglicherweise essenzieller Bestandteil dieser Kultur, die zugleich eine freie sein wird, weil die bewusstseinserweiternden Drogen frei machen. „I know now that our research with psychedelic drugs and, in fact, the drug culture itself was a forecast of or preparation for the personal computer age“, so Leary rückblickend. „Psychedelic drugs expose one to the raw experience of brain function, with the protections of the mind temporarily suspended. We are talking here about the tremendous acceleration of images, the crumbling of analogic perceptions into vapor trails of neuron off/on flashes, the multiplication of mind programs slipping in and out of awareness like floppy disks.“10

Für Leary ist längst klar, dass technische Medien auf dem Weg zur gesellschaftlichen Befreiung, an dessen Ende die individuelle Erleuchtung steht, eine Rolle spielen – und dass das Fernsehen nicht gerade dabei hilft. Stattdessen wird es einige Jahre später, als McLuhan bereits verstorben ist, der Computer sein, dem er ein Potenzial zuspricht, das bis dahin bei der sagenumwobenen Substanz LSD lag. Leary denkt damit weiter, was McLuhan nicht mehr erleben konnte. Die gemeinsame Saat geht auf.

In den Texten beider Autoren (wie in ihren Interviews, ihren Fernsehauftritten und ihren Computerspielen) treffen Diskurse unterschiedlicher Prägung aufeinander – Informationstheorie und 68er-Protest, Molekularbiologie und Gruppensoziologie, Kybernetik und Mystik. Damit werden die Spannungen und Interferenzen, die Phantasmen und Träume sichtbar, die in den 1990er-Jahren in dem konvergieren, was gemeinhin Cyberculture genannt wird.

Bereits in den 1960ern lässt sich eine gegenseitige Bezugnahme von Computer- und Drogendiskurs ausmachen, und vielleicht könnte man sagen, dass Vernetzung und Cyberspace ab Ende der 1980er-Jahre den abgeebbten Drogen-Diskurs neu zu beleben, wenn nicht sogar ersetzen. Zugleich ist der Computer der Aufhänger für die Entstehung neuerer Medientheorien Ende der 1990er-Jahre, die in ihm ihren Begriff verkörpert sehen und damit auch den Schriften McLuhans zu einem Comeback verhelfen.

Diese Bewegung hat kürzlich Fred Turner in seiner Studie From Counterculture to Cyberculture beschrieben.11 Turner verfolgt die zahlreichen Verbindungen zwischen amerikanischer Gegenkultur, ihren Idealen, Ausdrucksformen und Psychotechniken und dem Geflecht der Computerkultur des Silicon Valley. Durch den Kalten Krieg hindurch wird die Idee eines universalen Humanismus aus der Hippie-Ära in die dotcom-Blase transferiert. Figuren wie Steward Brand, Steve Jobs, Bill Gates, Steve Wozniak, John Perry Barlow oder Jaron Lanier sind auf beiden Ufern des gemeinsamen Flusses beheimatet. Die Bücher McLuhans haben sie alle gelesen, und was sie mit Timothy Learys Hilfe gemacht haben, braucht hier nicht weiter ausgeführt zu werden.

So lassen sich die Verschiebungen ausmachen, die die Träumereien der Hippies in die Träumereien des Computerzeitalters überführt und damit auch auf ganz andere politische Ebenen gehoben haben. Turners Hauptfigur ist Steward Brand, der in den 1960ern mit dem Whole Earth Catalogue die ‚Bibel‘ der Gegenkultur, ihre Träumereien als Versandkatalog herausgibt. Der Katalog versammelt alles, was ein autarker, zeitgemäßer Lebensstil benötigt. Brand ist darüber hinaus einer der ersten, der die gesellschaftlichen Potenziale der Vernetzung von Computern erkennt. Seine virtuelle Community WELL (Whole Earth `lectronic Link) besteht seit 1985 und nahm viele heute alltägliche Umgangsformen des online-Lebens vorweg.

Die Verbindung von Gegen- und Computerkultur, die Fred Turner mit Steward Brand in breitem historischem Bogen verfolgt, lässt sich im Kleinen systematisch auch an der Begegnung Learys mit McLuhan aufzeigen. Darüber hinaus können so die Utopien und Träume thematisiert werden, die Computertechnik an das Imaginäre ihres Medien-Werdens koppeln und somit in einen breiten kulturellen Rahmen einfassen. Das Ungewisse am Computer, das nicht zuletzt mit dem PC in der privaten Nutzung auftaucht, wird in diesen Prozessen eingehegt. Der Medienwechsel von Film und Fernsehen zum Computer lässt – wie jeder Medienwechsel – Anschlüsse abbrechen und Symboliken versiegen, die bis dahin die Selbstsituierung des Menschen durch Technik gesichert hatten. Denn jedes neue Medium bringt die Welt durcheinander, die sich durch die alten Medien stabilisiert hatte. Es erzwingt ein neues ‚Wahrheitsspiel‘, stellt Potenziale für neuartige Wahrnehmungsweisen bereit und sorgt für kulturelle Unruhe.

Der Computer kann entsprechend, um einen Begriff des Medientheoretikers Jens Schröter aufzugreifen, als ‚dispersive Maschine‘ verstanden werden.12 In ihr vermischen sich Gebrauchsweisen und utopische Zuschreibungen, die technische Entwicklung und das transportierte Wissen. Die verschiedenen Diskurse machen deutlich, wie unvorhersagbar die Entwicklung des Computers als Medium für andere Medien vonstatten ging.

Die Metaphorik, die sich um den Computer rankt, um das Elektronengehirn, den Datenhighway oder das globale Dorf, hat nicht bloß intellektuelle Funktion, sondern produziert Wissen. Damit werden nicht zuletzt die Praktiken des Umgangs mit dem Computer beeinflusst und verfestigt. So werden Diskursebenen aufgefächert, die Anfang der 1960er-Jahre aufeinander treffen, und an deren Schnittstelle Leary, aber auch Figuren wie William Borroughs oder William Gibson immer wieder ansetzen.

Lysergsäurediethylamid im Selbstexperiment

1943 entdeckt der Schweizer Chemiker Albert Hofmann bei der Suche nach einem Kreislaufstimulans im Getreidepilz Mutterkorn die Substanz LSD. Ab 1949 beginnen Psychologen, die Wirkung der Droge auf Patienten zu untersuchen. In den folgenden 15 Jahren erscheinen einige hundert Artikel über LSD in psychologischen Fachzeitschriften. Zwar wurden bereits 50 Jahre zuvor psychoaktive Substanzen in der Forschung eingesetzt oder in ethnologischen Feldstudien als Element von Ritualen erforscht. Aber die einfache Herstellung und Zugänglichkeit von LSD ermöglichen erstmals großangelegte Forschungen, bis der Stoff im Zuge der Hippiebewegung und des resultierenden War on Drugs in den USA verboten wird.13 Die Aussicht ist, dass sich mit LSD eine Modellpsychose erzeugen und unter klinischen Bedingungen erforschen lässt. Bis Mitte der 1960er-Jahre gilt die Substanz, trotz der Gefahr des Ausbruchs von Psychosen und Schizophrenie, als Wundermittel bei der psychiatrischen Behandlung vor allem von Alkoholikern, wird aber nur selten außerhalb von Therapie und Forschung verwendet. 1960 kommt der damalige Dozent für Psychologie, Dr. Timothy Leary, in Harvard im Rahmen eines Forschungsprojektes über psychoaktive Substanzen, mit Psilocybin (einem Stoff aus Pilzen) und später mit LSD in Kontakt. Immerhin wurde seine Dissertation Interpersonal Diagnosis of Personality 1957 noch vor seinem Kontakt mit psychoaktiven Drogen als beste Psychotherapie-Veröffentlichung des Jahres ausgezeichnet. Leary propagiert die drogeninduzierte ‚Bewusstseinserweiterung‘, rät zum Selbstexperiment und wird zu einem der wichtigsten Protagonisten der Hippiebewegung. „Ich begriff, dass ich gestorben war, dass ich, T. Leary, der naive, unbeschwerte T. L. tot war. […] All das sprengte die Grenzen meines Verstandes. […] Ich war überzeugt, dass ich aus einem langen ontologischen Schlaf aufgewacht war.“14

Es scheint, dass damit aus dem Drogenkonsum eine Weltbildfrage für hunderttausende von Menschen geworden ist. Diese Frage wird nicht mehr in kontrollierten Experimenten verfolgt, sondern im Selbstversuch, in dem sich ein Subjekt selbst zum Medium macht und sich dabei selbst produziert, indem es sich in Symbolsysteme übersetzt und so ein konstituierendes Wissen herstellt. In den Experimenten sowohl der Psychologen als auch der Hippies wird LSD einerseits als Mittel für etwas verwendet, also als Instrument der (Selbst-)Erkenntnis. Andererseits gerät es in die Rolle eines Mittlers von etwas und bringt Erkenntnisse und Wissen hervor. Diese Weltbildfrage greift bestimmte bereits vorhandene Elemente auf, beispielsweise die mystischen oder gnostischen Aspekte, die zeitgleich in der ethnologischen Soziologie erforscht wurden, und kombiniert sie vor allem mit technologischen Metaphern, mit der Informationstheorie, der Molekularbiologie, der Raumfahrt und vor allem dem Computer, also mit all den virulenten Wissensbeständen. Am Ende steht eine neoliberale Selbsttechnologie oder Psychotechnik.

Mediengeschichte ist für Leary Psychoökonomie.

Von Beginn an ist die Hippie-Bewegung von einem ambivalenten Verhältnis zur Technik geprägt. Einerseits ein rousseauisches Zurück-zur-Natur, zur Freien Liebe und zum Pazifismus, andererseits neueste Technologien vor allem für die Musik. Zwischen Kybernetik und Kaltem Krieg, Technikbegeisterung und prometheischer Scham, dem von Günther Anders benannten Erblassen angesichts der eigenen technischen Möglichkeiten, wachsen die so genannten Babyboomer als erste Fernsehgeneration auf. Theoretiker wie Theodore Roszak vermuteten schon in den 1960ern, dass aus dieser Verbindung eine neue, flache und demokratische Sozialordnung entstehen könnte, der es weniger um Hierarchien und Ordnung ginge.15 Aus einigen wenigen halbwegs funktionierenden Kommunen entstanden dann auch die ersten Online-Netzwerke. Während der 1980 verstorbene McLuhan sich zum ‚Cyberspace‘ nicht mehr äußern konnte, findet für Leary in den virtuellen Weiten des Internets die Menschheitsgemeinschaft zu sich selbst und zu ‚kosmischen Bewusstsein‘.

Neuroprogrammierung

Für Leary stellen Drogen Technologien des Selbst bereit, sich und andere auf jeweils zu bestimmende Ziele hin zu verändern: „Wer die geistverändernden Chemikalien beherrscht, beherrscht das Bewusstsein.“16 Leary will die Arbeit mit LSD im Rahmen einer ‚Neuropolitik‘ zur ‚Reprogrammierung‘ der neuropsychologischen Struktur des Menschen und seiner festgefahrenen Konditionierungen einsetzen, ganz so, wie für McLuhan elektrische Medien vom abstrakten Rationalismus befreien, der mit dem Buchdruck aufgekommen war. Learys Theorie der acht Bewusstseinsstufen in der Evolution des Bewusstseins liefert ihm die Grundlage für die Behauptung, der Mensch nutze sein neurologisches Potenzial nur in Ansätzen. Bewusstseinszustände sind für Leary von Neuro-Schaltkreisen abhängig, von denen der normale Erwachsene nur vier aktiviert habe. Die Matrizen und Gewohnheiten des Alltags versteinern das Bewusstsein. Der Ausbruch aus dieser Stasis sei nur durch den aufgeklärten Gebrauch von LSD und entsprechenden Psychotechniken wie Meditation oder sexuellen Praktiken sowie von Elektrotechnik und später dem Internet möglich – und eine wirkliche Selbststeuerung gebe es erst in den so erreichbaren höheren Schaltkreisen. Gleichsam in Rückkopplungsprozesse begriffen, geht es bei Leary mithin um ein Regierungswissen über sich selbst, wie es auch die Kybernetik formuliert. Körper und ‚Seele‘ des Konsumenten werden zu feedback-Maschinen, deren selbstregulative Ausrichtung sich an einem normativen, aus dem Osten importierten Mystizismus orientiert und so die ‚gute Regierung‘ gewährleisten soll. Nach diesem Schema lässt Leary auch das Computerprogramm Mindmirror programmieren, das als Selbstbefragungsautomation unter seinem Namen vermarktet wird. Durch die Beantwortung von Fragen soll der Spielende zur Selbsterkenntnis geführt werden.

Leary geht in Anlehnung an McLuhans Extensionsthese davon aus, dass unser Nervensystem in Austausch mit dem Computer tritt. LSD, aber auch andere Psychotechniken helfen, das Gehirn neu zu prägen, um andere Wirklichkeiten zu erschaffen. Drogen sind – chemisch ungenau, aber in der Metapher präzise – Neurotransmitter mit besserer Vermittlungsleistung als die dem Gehirn eigenen. Das Individuum ist gewissermaßen die Software, und deren Effizienz wird in rpm gemessen, in realitys per minute. Mediengeschichte ist für Leary mithin Psychoökonomie. Im Gegensatz zum verdummenden Fernsehen mache der Computer aus dem Gehirn nicht nur ein Input-Gerät, sondern ermögliche auch den Output.

Diese kybernetische Gleichsetzung von Gehirn und Computer als informationsverarbeitenden Systemen behält den Menschen im Mittelpunkt. Diese für Hippies so typische Zentrierung verschiebt den kybernetischen Diskurs und macht Platz für die Bewusstseinserweiterung, die ja immer vom Individuum aus- bzw. zu ihm hingehen soll. LSD verändert den Informationsaustausch mit der Außenwelt, öffnet, mit William Blake oder Jim Morrison gesagt, die Doors of Perception und vergrößert so den Schaltkreis.

Mit der Rede von der durch Technologie zu erreichenden, cybersomatischen Bewusstseinsstufe, der cyberneurologischen, der cybergenetischen und letztlich der cyberatomischen geht es immer wieder um Steuerung, um Steuerung nicht nur des Nervensystems und seiner Genese, sondern auch der DNA und der Nano-Strukturen (von denen man zwar nichts weiß, aber schon mal gehört hat). Dies ist systematisch Thema im Buch Exo-Psychologie von 1975 – Untertitel: Handbuch für den Gebrauch des menschlichen Nervensystems gemäß den Anweisungen der Hersteller und Navigationshilfe zum Steuern der Evolution des menschlichen Individuums, das noch die Auswanderung in den Weltraum und eine normative Psychologie der nach-irdischen Existenz in Aussicht stellt.

Als in den 1980ern deutlich wird, dass aus der Weltraumkolonisierung wohl nichts wird, macht Leary aus der Exo- die Info-Psychologie, eine systemische Informationspsychologie, also die wissenschaftliche Untersuchung der Evolution des Nervensystems als Computer. Information ist die Einheit, auf der alles aufbaut. Man braucht, nebenbei bemerkt, eine sehr hohe Schmerztoleranz, um dieses Buch lesen zu können. Ziel des Buches ist die Entwicklung einer digitalen, psychogeometrischen Quantensprache, des Cyberquantischen.

Leary schreibt: „Die Info-Psychologie sieht das Geschick der Menschheit im Sinne eines sich entwickelnden Nervensystems, das von der DNS-Intelligenz (die im Rahmen eines interstellaren Auswanderungsprozesses mit dem Ziel einer vergrößerten Lebensspanne und eines erweiterten Lebensbereiches Planeten als temporäre Nistplätze besucht) dazu bestimmt ist, symbiotische Sender/Empfänger einer quantenmechanischen Bewusstseinsintelligenz zu werden.“17 Ziel ist dabei SMI²LE: „Wir sind dazu bestimmt, unsere Köpfe zu gebrauchen (I²), um die Zeit anzuwenden (L.E.), um das All zu benutzen (S.M.).“18 Für McLuhan war es 1957 der russische Satellit Sputnik, der einen ähnlichen Schritt vollzieht. Mit Sputnik wird die Welt zum globalen Theater, in dem nur Aufführungen stattfinden. Durch die globale Instantanität ist jeder überall, und wenn jeder überall ist, gibt es keinen Beobachter außerhalb mehr, sondern nur noch Akteure, Schauspieler. Jeder angeschlossene Ort ist jedem nah und es gibt kein Zentrum.

Psychonauten werden zu Cybernauten

Leary ist sich dabei durchaus bewusst, dass das Computerzeitalter ihm Metaphern zur Selbstbeschreibung bereitstellt. „External technology can provide us with an updated model and language to understand inner neuro-function.“19 Während in den 1960ern noch das Vokabular fehlte, um zu beschreiben, welche Erfahrungen mit ‚high‘, ‚stoned‘, ‚spaced-out‘ oder ‚god-intoxicated‘ gemeint waren, lassen sich diese Zustände in den 1990ern mit dem Cyberspace viel besser erklären: „The research groups I worked with at Harvard, Millbrook, and Berkeley fell back on an gaseous, oriental, Ganges-enlightenment terminology for which I humbly apologize.“20

Computer und Cyberspace stellen Modelle und Metaphern der Selbstbeschreibung bereit, die überhaupt erst ein Wissen um das möglich machen, was damals erfahren wurde – nämlich, so erscheint es im Zeitalter der Virtual Reality, ein Eintauchen in die Virtualität des Bewusstseins, wenn auch ohne technische Hardware. Virtual Reality ist, wie LSD, eine Erfahrungstechnologie. Während der Drogenkonsument der 60er-Jahre sich oftmals passiv wie ein TV-Zuschauer dieser Zeit verhalten habe, könne der Computernutzer nun die Drogenwelten genauer erkunden – schließlich weiß er, wo er ist, weil er seine Umwelt benennen kann. Er hat gleichsam eine Karte zur Verfügung, ein Orientierungsschema aus Begriffen. Umgekehrt habe der Drogen-Erfahrene eine genuine Kompetenz zur Computernutzung erworben. Und wenn beide Ausbildungen – Psychonaut und Cybernaut – in einer Person zusammentreffen, ist der patentierte reality cowboy geboren, den keine Grenze mehr aufhält. Im Silicon Valley hütet er keine Kühe, sondern reitet durch die Weiten des virtuellen Raums. Die Drogen-Erfahrung ist mithin eine der wichtigsten Psychotechniken der nie abschließbaren Selbstverbesserung und Selbstsorge. Sie wandert in den 1990er-Jahren, so Learys Hoffnung, in den Computer.

Im Horrortrip verliert das kybernetische System des Bewusstseins an Gleichgewicht.

Auf ihren Reisen sammeln Cyber- und Psychonaut Cyber- und Psychoskills. John Lilly, bekannt geworden durch seine Verhaltensforschung an Delphinen und die Entwicklung von Isolationstanks zur Bewusstseinserweiterung, übertrug bereits in den 1950ern die Konzepte der Kybernetik auf eine Arbeit am eigenen Bewusstsein. Lebewesen seien Biocomputer, und der Mensch verfüge über einen derart großen Prozessor, dass er sich metaprogrammieren könne. Es sei ihm möglich, etwa das Lernen zu lernen: „…one path for self-development is to centralize control of one´s biocomputer in one self-metaprogrammer“.21 LSD stellt das Subjekt zur Diskussion mit sich selbst, macht es zum dauerhaft zu bearbeitenden Problem auf einem Feld des Selbstmanagements. Mit Hilfe der Droge soll die Wahrheit über sich selbst herausgefunden werden.

Genau deswegen ist die Kybernetik für Leary so interessant, vorausgesetzt, die proprietäre und fremdbestimmte Kontrolle und Regulation wird durch den selbstbestimmten Piloten und Steuermann ersetzt: „Now we are liberating the term, teasing it free from serfdom to represent the autopoetic, self-directed principle of organization that arises in the universe in many systems of widely varying sizes, in people, societies, and atoms.“22 Dieses Self-Government erscheint deswegen so bedeutsam, weil es Macht dezentralisiert und sich nicht in der Gegenüberstellung von Befreiung und Unterdrückung beschreiben lässt. Das Subjekt soll Kontrollierter und Kontrolleur zugleich sein.

Nur: wer programmiert das Metaprogrammieren? So wie ein selbstbezüglicher Prozess in eine unabschließbare Schleife geraten kann, könnte das dem Subjekt geschehen – und exakt dies wird immer wieder von Bad-Trips berichtet: Man gerate in einen Strudel aus aufeinander verweisenden Ebenen, verliere die Fähigkeit, diesen infiniten Regress durch eine Setzung abzubrechen und könne nur noch innere Verweise auf Verweise erkennen, die wiederum verweisen, in welcher Form auch immer. Im Horrortrip verliert das kybernetische System des Bewusstseins an Gleichgewicht und kann sich nicht mehr stabilisieren. Wie ein Kreisel gerät es in einen chaotischen Zustand, dessen angenehmste Abbruchmöglichkeit im Aufwachen besteht.

Reisen ins Imaginäre

Nun stellt sich die Frage: Warum das alles? Was hat uns ein Alt-Hippie zu sagen, dessen Selbstherrlichkeit nur in dem Moment einen kleinen Bruch bekam, als er sich entschied, seinen Tod doch nicht live übers Internet zu zeigen, und der sich letztlich nicht kryonisieren ließ? Das Einfrieren verstorbener Menschen in der Hoffnung, sie mit zukünftigen medizinischen Mitteln wieder zum Leben zu erwecken wäre ein weiterer Traum der 1960er-Jahre, der Aufmerksamkeit verdiente.

In diesen Träumen konstituiert sich ein Wissen, das nie ganz ausgeträumt sein kann, und in dem sich ein ‚Durchgang durchs Imaginäre‘ ausmachen lässt. Gerade in diesen Träumereien werden die Potenziale und Anschlussmöglichkeiten sichtbar, die die Sedimentierung von Umgangspraktiken mit Medien möglich machen. Learys Zukunft war eine virtuelle Zukunft, eine trotzdem potenziell aktuelle nach Maßgabe der Möglichkeiten, die Medien bereitstellten.

Jedes neue Medium ist von einer Ungewissheit und Sinnesverwirrung begleitet, die sich nicht zuletzt darin äußert, dass das Wissen, welches dieses Medium überträgt, und die Anschlüsse, die es erlaubt, unscharf werden. Da niemand so recht weiß, wie man die Unschärfe schärfen könnte, kommt das Imaginäre ins Spiel. Unsere Träumereien erlauben, mit der Komplexität abzurechnen.

Leary situiert sich, sowohl in Bezug auf den Computer als auch auf LSD, ständig an der Schwelle des Übergangs zu einer Umgangsweise mit dem Medium, in der sich das Wissen verfestigt hat. Sein Leben lang, und das muss man ihm zugute halten, gelingt es ihm, ähnlich erfolgreich wie McLuhan auf den aktuellen Diskursen zu surfen. Deshalb kann man an ihren Schriften beobachten, wie die Räume des Imaginären und des Symbolischen sich verbinden und dabei Dinge zu Medien werden.

Ein Drogentrip macht das Imaginäre zum Raum einer Reise, aber erst durch ein Symbolisches kann diese Reise beschreibbar sein. Deshalb sind die Übersetzungen so wichtig, die im Anschluss an einen Trip die Erfahrung kommunizierbar machen. Das gleiche gilt für den Cyberspace, wie Leary ihn sich vorstellt: Ebenso wie der Drogentrip eröffnet und bedingt er Räume des Imaginären, stellt sie her und bereit, macht sie synthetisierbar, programmierbar. Wie der Trippende reist der Programmierer durch den imaginären Raum eines symbolisch verfassten Bewusstseins. Learys radikale Schlussfolgerung: Reales gibt es nicht mehr. Vielleicht ist der letzte ontologische Schritt, das Reale und das Imaginäre zu vertauschen. Dann wäre die Welt zum Medium und das Medium zur Welt geworden. Ein Außerhalb der Programme des Bewusstseins und des Computers gäbe es dann nicht mehr. Turn on, tune in, drop out.

Anmerkungen

1 Vgl. Marchand, Philip (1998): Marshall McLuhan. The Medium and the Messenger. Cambridge, MIT Press. S. 218. sowie Leary, Timothy (1997): Flashbacks. Los Angeles, Tarcher.

2 McLuhan, Marshall: The Playboy-Interview. In: Playboy, März 1969.

3 Leary, Timothy (1997): Politik der Ekstase. Erlbach, Raymond Martin Verlag. S. 245.

4 Leary, Timothy (1994): Chaos and Cyberculture. Berkeley, Ronin. S. 71.

5 Vgl. Levi, Charles (2006): Sex, Drugs, Rock & Roll, and the University College Lit: The University of Toronto Festivals, 1965-1969. In: Historical Studies in Education. 18/2, 2006. S. 163–190.

6 http://www.youtube.com/watch?v=Orm-urRidH8, letzter Zugriff 26.11.2010

7 McLuhan, Marshall (1964): Understanding Media. The Extensions of Man. Mentor, New York. S. X.

8 Leary, Timothy (1997): Politik der Ekstase. Erlbach, Raymond Martin Verlag. S. 212.

9 McLuhan, Marshall: The Hot and Cool Interview. In: McLuhan, Marshall (1997): Media Research. Amsterdam, OPA. S. 45–78. Hier: S. 70.

10 Leary, Timothy: Personal Computers/Personal Freedom. In: Ditlea, Steve (1984): Digital Deli. New York, Workman. S. 359–361. Hier: S. 360.

11 Turner, Fred (2006): From counterculture to cyberculture. Stewart Brand, the Whole Earth Network, and the rise of digital utopianism. University of Chicago Press, Chicago.

12 Vgl. Schröter, Jens (2004): Das Netz und die virtuelle Realität. Zur Selbstprogrammierung der Gesellschaft durch die universelle Maschine. Transcript, Bielefeld.

13 Vgl. Abramson, Harold A. (1960; Hrsg.): The Use of LSD in Psychotherapy. New York, Josiah Macy Foundation. sowie Sandison, R.A. / Spencer, A.M. (1954): The Therapeutic Value of Lysergic Acid Diethylamide in Mental Illness. In: Journal of Mental Science 100, 1954. S 491–507.

14 Zitiert nach Taeger, Hans-Hinrich (1988): Spiritualität und Drogen. Interpersonelle Zusammenhänge von Psychedelica und religiös-mystischen Aspekten in der Gegenkultur der 70er Jahre. Erlbach, Raymond Martin Verlag. S. 63.

15 Vgl. Roszak, Theodore (1970): The Making of a Counter Culture. Reflections on the Technocratic Society and Its Youthful Opposition. Faber and Faber, London.

16 Leary, Timothy (1997): Politik der Ekstase. Erlbach, Raymond Martin Verlag. S. 342. Vgl. zum Konzept der Selbsttechnologien auch Foucault, Michel: Technologien des Selbst. In: Ders. (1993): Technologien des Selbst. Frankfurt/Main, Fischer. S. 24–62.

17 Leary, Timothy (1991): Info-Psychologie. Handbuch für den Gebrauch des menschlichen Nervensystems gemäss den Anweisungen der Hersteller und Navigationshilfe zum Steuern der Evolution des menschlichen Individuums. Sphinx, Basel. S. 24.

18 ebd, S. 57.

19 Leary, Timothy (1994): Chaos and Cyberculture. Berkeley, Ronin. S. 40.

20 ebd.

21 Lilly, John (1972): Programming and Metaprogramming the Human Biocomputer. Julian Press, New York. S. X.

22 LEARY, Timothy (1994): Chaos and Cyberculture. Ronin, Berkeley. S. 65.

Florian Sprenger, Studium der Medienwissenschaft und Philosophie an der Ruhr-Universität Bochum sowie der Medienkultur an der Bauhaus-Universität Weimar; 2007-2010 Kollegiat am Initiativkolleg Sinne – Technik – Inszenierung der Universität Wien, seit 2010 Junior Fellow am IFK Wien. Arbeit an einer Dissertation mit dem Titel Medien der Unmittelbarkeit; Interessensschwerpunkte und Veröffentlichungen zur Wissenschaftstheorie der Medienwissenschaft, Wissenschaftsgeschichte der Elektrizität, Kommunikationstheorie, Philosophie der Medien.

Quelle: Recherche 1/2011

Online seit: 30. Oktober 2019